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27/01/2015 / Clemens Rüttenauer

4K (UHD) Monitore – eine Technikfalle

Bei Media Markt online wird die neue Monitor-Generation so vorgestellt: „Entdecken Sie jetzt ein völlig neues Seh-Erlebnis: Ein Ultra HD-Monitor (kurz UHD-Monitor) liefert Ihnen gestochen scharfe, extrem realistische und besonders detailreiche Bilder…. Sie finden Full HD-Wiedergabe beeindruckend? Dann wird 4K Sie umhauen!“ Wirklich? Skepsis ist angebracht.

Schon in „Monitore – Größe ist nicht alles“ habe ich auf den Zusammenhang zwischen Auflösung und Schriftgröße hingewiesen. Je größer die Auflösung, desto kleiner die Schrift. Nun macht die Auflösung einen weiteren, gewaltigen Sprung nach oben.

Was bedeutet 4K bzw. UHD?
UHD steht für Ultra High Definition und ist die Weiterentwicklung von HD (High Definition). Statt UHD wird häufig die griffigere Bezeichnung 4K verwendet – gemeint ist dasselbe. HD hat eine Auflösung von 1920 × 1080 Bildpunkten UHD eine von 3840 × 2160 Bildpunkten. Eine Vervierfachung!

Das ct Magazin hat in Heft 20 / 2014 ab Seite 106 die neuen Monitore getestet. Die Zielrichtung dieses Tests wird schnell klar. Hier sind technikbegeisterte und technikversierte Gamer am Werk, die das Maximum aus ihren Geräten rausholen wollen.

Technik Einmaleins
Zwar bieten alle Modelle mehrere Anschlussmöglichkeiten, aber die volle Auflösung gibt es nur über den DisplayPort. Das alleine reicht aber noch nicht. Die Grafikkarte muss DisplayPort 1.2 können. PCs lassen sich einfach mit einer4 neuen Grafikkarte nachrüsten, bei Laptops kaum zu machen.

Den Game Test bestehen alle Testkandidaten mehr oder weniger gut. Ganz zum Schluss wird kurz die Alltagstauglichkeit gestreift. Hierzu findet sich die lapidare Feststellung: „Für alltägliche Aufgaben wie Surfen, Mailen und Office-Anwendungen ist die Bildqualität aller Testkandidaten locker gut genug.“ Wer hätte das gedacht, man kann sogar damit Mailen. Können wir also beruhigt sein? Nein, denn die Tester bemängeln, dass Icons und die Schriften in Anwendungsfenstern unlesbar klein sind. Abmildern soll man das, indem man die Windows Schriftgröße auf 150% hoch setzt. Nur ein schwacher Ausgleich – und nicht alle Anwendungen kommen mit 150% gut zurecht.

Ein sehr ehrlicher Bericht ist in Spiegel Online / Netzwelt zu lesen:

Erfahrungen mit einem 4K-Monitor: Viele Pixel, viel Ärger

Ein Bericht von Felix Knocke.
„Ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht.“ Sagt er ganz offen. Und zum Thema Lesbarkeit: „Windows hat zwar eine automatische Vergrößerungsfunktion, aber die funktioniert nur bei entsprechend angepassten Programmen. Und das sind derzeit zu wenige: Das Resultat ist ein völlig chaotischer Desktop mit riesigen Menüs und winzigen Symbolen, verwaschenen Schriften und ineinander purzelnden Programmoberflächen. Wirklich arbeiten kann man so nicht.“

Das haut mich jetzt wirklich um! Allerdings in einem ganz anderem Sinne als in dem vom Mediamarkt.

Für Alltagsaufgaben – und nur das zählt – sind diese Monitore offensichtlich ungeeignet. Meine große Befürchtung ist jedoch, dass es eines Tages keine anderen (normalen) mehr geben wird. Eine gewisse Hoffnung setze ich auf Geschäftskunden. Ich hoffe, sie bestehen darauf, auch künftig Monitore zu bekommen, die für Büroarbeiten geeignet sind. Das könnte dann auch etwas für uns sein.

Quellen:
Mediamarkt:
http://www.mediamarkt.de/mcs/shop/computer-buero/neuheiten-technik/4k-monitore-uhd.html

ct Magazin:
http://www.heise.de/ct/ausgabe/2014-20-Test-4K-Monitore-ab-500-Euro-2307957.html

Spiegel Online / Netzwelt
http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/kaufberatung-4k-monitore-hardware-top-software-flop-a-1008526.html

 

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