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23/07/2012 / Clemens Rüttenauer

PocketBook Touch

In einem Test von Computer Bild schnitt der eBook-Reader „PocketBook Touch“ als Testsieger ab. Besonderheit: das PocketBook Touch kann auch vorlesen (TTS). Hier der Bericht:
http://www.computerbild.de/artikel/cb-Tests-PC-Hardware-PocketBook-Touch-7469539.html
Weiterführende Links:
http://www.pocketbook-int.com/de/products/pocketbook-touch
http://de.wikipedia.org/wiki/PocketBook_Reader
https://store.obreey.com/deu/book
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Urheberrecht-EU-Vertreterin-bremst-Ausnahmen-zugunsten-Blinder-1649255.html
23.07.2012 – Hallo an alle eBook-Interessierten!
Immer wenn es um eBooks und Vorlesen geht werde ich hellhörig, da für mich die normalerweise fehlende Vorlesefunktion der entscheidende Schwachpunkt ist. Tragisch, dass es keine technischen, sondern juristische Gründe sind, die einen barrierefreien Zugang verhindern. PocketBook verspricht jedoch Abhilfe. Auf der Webseite von PocketBook ist TTS aufgeführt – ohne Angabe von Einschränkungen. Ich wollte es genau wissen und habe bei derSupport-Hotline angerufen. Die Verständigung war nicht ganz einfach. Erst hatte ich einen Asiaten mit sehr schlechter Telefonverbindung, dann eine Französin an der Strippe.

Ergebnisse:

1.) Die Text-To-Speech Funktion läuft tatsächlich ohne Einschränkung,
also auch bei DRM geschützten Formaten (s .u.).
2.) Vier Sprachen sind vorinstalliert. 23 weitere kann man nachladen.
3.) Die TTS-Software stammt von NUANCE.
4.) Verarbeitet werden die üblichen freien Formate und von den geschützten die Formate EPUB-DRM und PDF-DRM. Amazons Kindle-Ebooks-Format AZW – können nicht verarbeitet werden.
5.) Auf der Webseite heißt es an zwei Stellen „PDF-Formate bis zu Version 1.6 werden unterstützt“. Was das in der Praxis bedeutet konnte ich nicht klären. Der Vorschlag der Französin war: wenn man das vor dem Kauf eines PDF-Ebooks nicht klären kann, muss man es eben ausprobieren. (????)

Dann habe ich in dem zugehörigen Ebbok-Store https://store.obreey.com/deu/books gestöbert. Die üblichen Verdächtigen von Charlotte Roche bis Margot Käßmann waren alle vertreten. Von Daniel Kehlmann gibt es nur zwei Bücher, aber die Lücke lässt sich leicht schließen wenn man andere Anbieter wie Libri.de oder Thalia.de einbezieht. Damit hat man dann womöglich ein größeres Angebot als bei Amazon.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Wiedergabe von mp3 Audiodateien. Somit kann man auch mp3 Hörbücher anhören.

Fazit: Wem die TTs-Funktion wichtig ist, der müsste zuschlagen, bevor die Juristen ihrerseits wieder zuschlagen.

p.s.: Der erste, der DRM-Formate und deutsche Sprachausgabe testet,
sollte hier berichten.

31.07.2012 – Hallo Aalle,
inzwischen habe ich – meiner eigenen Empfehlung folgend – selbst „zugeschlagen“ und ein PocketBook Touch erworben. Vieles ist noch neu und ungewohnt, das Benutzerhandbuch habe ich auch noch nicht studiert. Aber, was mich hauptsächlich interessierte und warum ich überhaupt den Kauf tätigte, das konnte ich erfolgreich testen. Für den eiligen Leser sei es vorweggenommen:
Das Vorlesen aktueller, DRM-geschützter deutscher Bücher funktioniert tatsächlich!

Der Reihe nach:
Als erstes habe ich im zugehörigen eBook-Shop https://store.obreey.com/deu ein aktuelles eBook im Format EPUB erworben und runtergeladen. Dasselbe eBook gibt es zum selben Preis z. B. bei Amazon, Thalia und Libri. Nach allem, was ich wusste, hatte ich erwartet, dass die Übertragung auf das PocketBook nur mit Hilfe von Adobe Digital Editions (künftig: ADE) möglich sein würde. Die Autorisierung des Geräts mit ADE hatte geklappt, aber es wurde nichts automatisch übertragen. Dagegen ging die Übertragung ganz einfach mit der Explorer. Dann das Buch im PocketBook aufrufen und im Menü „Stimme“wählen – und eine freundliche Stimme liest! Und hört sich gut an! Dann habe ich bei Libri.de ein eBook erstanden, und zwar wieder im Format EPUB. Hier wird man schon bei der Auswahl darauf hingewiesen, dass das Buch nur auf einem DRM-fähigen Gerät zu lesen ist. Was man bei Libri.de runterlädt, ist nur eine winzige Steuerungsdatei. Erst wenn man diese mit ADE öffnet, wird das eigentliche eBook runtergeladen. Diesmal klappte auch die automatische Übertragung auf das PocketBook.
Offensichtlich war hier einiges anders, als beim ersten Versuch mit dem Obreey-Store. Würde das Vorlesen trotzdem klappen? Ja!!!

Also ein Erfolg auf der ganzen Linie. Aber warum waren die beiden Abläufe so unterschiedlich? Meine Ahnung bestätigte sich, als ich versuchte, beide Bücher mit eBookReader Calibre am PC zu öffnen. Das Obreey-Buch lies sich anstandslos lesen, bei dem Libri-Buch wurde das Lesen verweigert mit Hinweis auf den DRM-Schutz. Das Obreey-Buch hatte gar keinen DRM-Schutz! Ob das generell gilt, kann ich nicht sicher sagen, vermute se aber. In einem Blog habe ich dazu diese Aussage gefunden: „…Der Obreey-Shop verkauft gerne ohne DRM und hat auch mit mobis (ohne DRM) und pdfs (mit und ohne DRM) kein Problem…“

Was hat das für Auswirkungen? Für den Benutzer des PocketBooks praktisch keine. Die Abläufe sind zwar unterschiedlich, aber entscheidend ist, dass alles funktioniert.
Für den, der kein PocketBook besitzt, eröffnen sich jedoch ganz neue Perspektiven. Denn wenn die aktuellen deutschen Bücher beim Obreey-Store keinen DRM-Schutz haben, kann man sie z.B. mit Calibre in jedes andere Format konvertieren und sich mit seinem gewohnten TTS Programm vorlesen lassen – auch auf mobilen Geräten.
Spaßeshalber habe ich den Fall komplett durchgespielt:
– Konvertierung mit Calibre in reinen Text
– Teilung des Textes in „mundgerechte Häppchen“ von ca. 20 KB
– Übertragung der Textteile via DropBox auf das iPhone
– Anhören auf dem iPhone mit VoiceReader
Klingt aufwendig, geht aber eigentlich ruck-zuck und ist durchaus eine Möglichkeit, aus einem stummen eBook ein Hörbuch zu machen.

Übrigens benötigt das 240-seutige Buch als reiner Text gerade mal 350 KB – also etwa ein Zehntel eines einzigen durchschnittlichen Mp3-Songs. Speicherprobleme hat man mit Text- und eBookformaten wirklich nicht.

Verschweigen möchte ich nicht, dass es beim ersten Aufruf des Obreey-Buchs doch eine kurze Schrecksekunde gab. Statt der erwarteten 240 Seiten wurde nur eine Seitenzahl von14 angegeben. Sollte ich nur eine Bruchteil des Buches bekommen haben? Bei genauerer Prüfung stellte sich dann raus, dass das Buch durchaus vollständig war; jemand war wohl beim Zählen der Seiten eingeschlafen.

Mein Dank geht an xxxxx, der uns auf das PocketBook und den Obreey-Store
aufmerksam gemacht hat.

Siehe auch „ebooks und PDFs lesen und vorlesen lassen“ im Artilet iPhone/iPad.
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